15. FRANKFURTER UMWELTPREISTRÄGER:
BUND-WALDKINDERGRUPPE „DIE FRISCHLINGE“
Revierförster Holger Scheel mit den „Frischlingen“ im September 2010. Viele Kinder waren während ihrer gesamten Grundschulzeit mit Begeisterung dabei.
Foto: Renate Rabenstein
Datum der Preisverleihung: 31. Oktober 2015
Vierbeinige Frischlinge gibt es im Frankfurter Stadtwald reichlich. Zweibeinige dagegen nur wenige, und diese kommen gerne in die Försterei Schwanheim. Dort trifft sich regelmäßig die Waldkindergruppe „Frischlinge“ des Bunds für Umwelt- und Naturschutz (BUND) um Wald und Wiesen zu erkunden.
Nun erhält die Gruppe am Samstag, dem 31. Oktober 2015 den Frankfurter Umweltpreis. Um 17 Uhr wird er in der Revierförsterei in der Schwanheimer Bahnstraße 51 Kindern und Betreuerinnen übergeben. Die Laudatio hält Dr. Tina Baumann, Leiterin von Stadtforst Frankfurt.
Anschließend wird der Preis an einem Lagerfeuer gefeiert. Auch Kinder, die dem Frischlingsalter entwachsen sind, werden dabei sein. Ob die Wildschweinwürstchen auf dem Grill aus dem Fleisch von Frischlingen oder alten Wildschweinen hergestellt wurden, wird jedoch ein Geheimnis bleiben.
Die Waldkindergruppe entstand 2006 auf Initiative von Holger Scheel, Revierförster in Frankfurt-Schwanheim. So können Kinder, die schon im Schwanheimer Waldkindergarten waren, weiter in einer Gruppe etwas über den Wald lernen.
Gemeinsam mit ihren Betreuerinnen entdecken sie die Natur. „Die Inhalte passen immer zur Jahreszeit“, erklärt Renate Rabenstein, die als Biologin und Pädagogin seit der Gründung dabei ist. „Genauso wichtig ist uns aber auch, den Kindern Freiräume zu geben.“ Beispielsweise wenn die Kinder gemeinsam um einen umgefallenen Baumstamm herum einen Hindernisparcours bauen und bewältigen. „Wir bieten dann nur Hilfestellung an“, ergänzt Marc Dämkes, der seit 2011 Betreuer ist, „und achten natürlich auf die Sicherheit.“
Das Gebiet rund um die Revierförsterei Schwanheim ist durch die hier lebenden Tiere und Pflanzen wie Habicht, Heldbockkäfer und Heidenelke ideal für Naturbeobachtungen. Andererseits hinterlassen rund um Waldspielpark und Grillplatz manche Menschen Müll. Den sammelten die „Frischlinge“ schon mehrmals ein, und ernteten dafür viel Lob von den erwachsenen Spaziergängern. „Kinder brauchen Vorbilder, können selbst aber auch Vorbild sein“, betont Elke Holzinger-Stuber, die als Geografin und Umweltpädagogin im Team ist. „Denn sozialer Umgang miteinander, sich gegenseitig helfen und vertrauen ist genauso wichtig wie Kenntnisse der Natur.“
Die Waldkindergruppe basiert auf dem pädagogischen Konzept von Betreuerin Renate Rabenstein. Die „Frischlinge“ sind ein offenes waldpädagogisches Angebot für Grundschulkinder; sie müssen also nicht Mitglied im Trägerverein BUND sein. Die Treffen finden alle zwei Wochen Mittwoch nachmittags statt.
Bereits im Jahr 2010 wurde die BUND-Waldkindergruppe mit dem Bruno H. Schubert Preis ausgezeichnet. Über den Frankfurter Umweltpreis der „Irene und Carl Scherrer-Stiftung“ freuen sich Initiatoren, Betreuer, Frischlinge und deren Familien und sehen dies als Ansporn für die Zukunft. Der Preis der „Irene und Carl Scherrer-Stiftung“ ist der wichtigste Umweltpreis für die Rhein-Main-Region.
Siehe hierzu auch den Artikel über die Preisverleihung in der "Frankfurter Rundschau" vom 30. Oktober 2015.
Mehr zu den Frischlingen unter: http://www.bund-frankfurt.de/themen_und_projekte/umweltbildung/kindergruppen/die_frischlinge/